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DTV & TV Elgg am Schwyzer Kantonalturnfest

Zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden die Elgger Turnerinnen und Turner am Tag vor dem Turnfest angewiesen, genügend warme und wetterfeste Kleidung einzupacken. Gesagt, getan. Die Kleidung in Plastiksäcken verpackt und mit Blachen für die Zelte ausgerüstet, versammelten sich die Elgger am Samstag frühmorgens am Bahnhof, um nach Einsiedeln ans Schwyzer Kantonalturnfest zu fahren. Schwer bepackt am Kloster Einsiedeln vorbeimarschierend, erreichten die Turnenden das Festgelände, und als während des gemeinsamen Einwärmens die Sonne schien, wähnten sich einige Turnerinnen und Turner bereits in falscher Sicherheit.

Da schien sie noch… Einwärmen bei Sonnenschein (Foto: Laura Saxer)

Pünktlich um 9 Uhr starteten sieben Turnerinnen den Wettkampf mit Hochsprung. Während die Note von 7.57 sicherlich noch Verbesserungspotential hat, durfte sich Ladina Kundert über eine persönliche Bestleistung freuen, als sie mühelos über 1.30 Meter sprang. Gleichzeitig zahlte sich bei den 800m-Läufern das Ausdauer- und Intervalltraining aus. Die fünf Turner und eine Turnerin erzielten eine Note von 8.98, die höchste Note, die der DTV/TV Elgg an diesem Wettkampf erreichte, inklusive zwei neuer Vereinsrekorde von Simona Rikenmann (2:49:78)  und Janis Denzler (2:13:47), sowie einer persönlichen Bestleistung von Fabio Sager (2:25:41). Auch beim Speerwurf und Steinstossen zeigten die Turnerinnen und Turner einen soliden Wettkampf, wobei die finalen Noten von 7.64 und 7.63 für das nächste Eidgenössische Turnfest noch etwas Luft nach oben lassen.

Viel Zeit, über die Resultate zu sinnieren, blieb den Elggern jedoch nicht. Im nächsten Wettkampfteil erreichten die sechs Turnerinnen des DTV Elgg eine Note von 8.51, während die vierzehn Kugelstösser eine Note von 7.39 erzielten. Die Weitspringerinnen und Weitspringer waren zwar bei der Begutachtung der Anlage etwas irritiert vom weissen Balken, der anders als gewohnt nicht nur ein paar Zentimeter vom Sand entfernt war, sondern sich ganze zwei Meter weiter hinten befand. Mit der Erklärung, dass der Sand für jene Weitspringer, die – wie das Wort schon suggeriert – sehr weit springen, ansonsten nicht lang genug gewesen wäre, gaben sich die Elgger dann zufrieden (natürlich mit dem erklärten Ziel, möglichst zu denen zu gehören, für die der Sand bei einem Absprung vom vorderen Balken zu kurz gewesen wäre). Diese Einstellung erwies sich mindestens für eine Turnerin als sehr erfolgreich: Laura Saxer erreichte mit einem Sprung von 4.34m eine persönliche Bestleistung. Die zwanzig Turnerinnen und Turner wurden schlussendlich mit einer guten Note von 8.51 fürs weite Springen belohnt.

Voller Einsatz beim Weitsprung trotz ungewohnter Lage des weissen Balkens (Foto: Laura Saxer)

Auch zwischen dem zweiten und dem dritten Wettkampfteil lag so wenig Zeit, dass die Barrenturnerinnen sich direkt und ohne Pause für die bevorstehende Vorführung einwärmten. Die Nervosität war gross, als die Turnerinnen vor dem Aufstellen informiert wurden, dass die hiesigen Barren nicht dem entsprachen, was sie gewohnt waren. Um die richtige Holmenhöhe zu erreichen, mussten deutlich mehr Matten und anders als gewohnt um den Barren ausgelegt werden. Trotz anfänglicher Aufregung zeigten die achtzehn Elggerinnen eine stimmige Barrennummer, die mit einer Note von 8.24 belohnt wurde. Gleichzeitig wurde ein weiterer Vereinsrekord gebrochen: Thomas Gander verbesserte seinen eigenen Vereinsrekord im Steinheben von 60 auf 64 Hebungen. Die vier Steinheber erreichten eine Gesamtnote von 8.80 und bei den zwanzig Läufern der Pendelstafette sprang eine Note von 8.24 heraus – ein rundum gelungener Wettkampfteil also. So wurden die Elgger im Vereinswettkampf für ihren Einsatz dann auch mit dem zwölften Rang (von sechzehn) in der ersten Stärkeklasse belohnt.

Während die Steinheber alles geben, braut sich das Gewitter zusammen (Foto: Laura Saxer)

Den Abschluss des diesjährigen Turnfestes machten vier Turnerinnen und elf Turner, die das Ringprogramm zum Besten gaben. Dass ein Turner seine Übung nicht turnen konnte, weil sich die Ringe verdreht hatten, war zwar ärgerlich, tat aber dem stimmigen Gesamteindruck keinen Abbruch. Die Elgger wurden dann auch mit einer Note von 8.37 belohnt, was für den neunten von zwölf Rängen im einteiligen Geräteturnen-Vereinswettkampf reichte.

Pünktlich zum Abschluss der Disziplinen schlug dann auch das Wetter um. Der leichte Nieselregen, der die Elgger beim Anstossen auf die Turnfestsaison 2024 noch begleitete, wurde bald zu strömendem Regen. Was tun mit dem erdachten Gruppenfoto vor der einzigartig schönen Kulisse des Klosters Einsiedeln? Ganz klar: fortfahren, als wäre nichts geschehen. So marschierten also über fünfzig Elggerinnen und Elgger in Regenjacken verpackt und unter Schirmen zusammengepfercht zur Kirche des Klosters Einsiedeln und positionierten sich davor. Die Empörung war gross, als die Anweisung kam, Jacken und Schirme fürs Foto auszuziehen, doch für ein schönes Andenken ist den Elggern natürlich kein Opfer zu gross. Nach dem Fototermin nutzten die kulturinteressierten Turnerinnen und Turner die Gunst der Stunde und bestaunten die Kirche des Klosters von innen. Nach genauer Untersuchung der Räumlichkeiten waren sie sich einig: wären alle Bänke ausgeräumt worden, hätte die Kirche eine optimale Schlafalternative zu den bereits durchnässten Zelten auf der Wiese hinter dem Kloster dargestellt. Das schlechte Wetter tat aber der Stimmung der Elgger keinen Abbruch. Kaum im Festzelt, standen die Elgger auf den Bänken. Ein rundum gelungenes Wochenende!

Ob sich der Einsatz im Regen gelohnt hat? Definitiv! Wunderschönes Gruppenfoto vor dem Kloster Einsiedeln (Foto: Jana Elsener)

Herzliche Gratulation Simona, Janis und Thomas zu gleich drei neuen Vereinsrekorden! Ein riesengrosses Dankeschön gebührt Corina, Severin und allen Leiterinnen und Leitern des DTV und TV Elgg. Danke für euren Einsatz!

Text: Flurina Böhi