Unwissend wie erlebnis- und vor allem lehrreich unsere diesjährige Turnfahrt sein würde, stiegen 11 Turnerinnen + ein ganz kleiner Nachwuchs am Samstagmorgen, den 8. September, in Elgg in den Zug in Richtungen Fischingen. Mit von der Partie war auch noch eine blinde Passagierin mit offenen Haare und ca. 20 Jahre alt. Prophezeit wurde uns ein vierstündiger Aufstieg aufs Hörnli, daher durfte ein feines Gipfeli und eine Apéro Getränk vor der Wanderung nicht fehlen.
Unsere blinde Passagierin war immer an vorderster Front und rannte fast den Berg hinauf. Da wurde uns dann auch bewusst, dass es sich um Kathrin handeln musste, die sich über Nacht in wundersamer Weise 20 Jahre jünger gemacht hatte… Auf dem Hörnli angekommen stellte sich dann heraus, dass wir ein extrem sportlicher Verein sind und den Aufstieg auf den 1700 m.ü.M. liegenden Berg in rund 1.5 h gemeistert hatten.
Im letzten Satz gab es nun vielleicht zwei Wörter, bei denen Sie ein bisschen gestutzt haben. Entweder war es das extrem sportlich – falls dies der Fall ist, empfehle ich Ihnen dringend einmal bei uns ins Training zu kommen, dann können Sie sich selbst von unserer Sportlichkeit überzeugen. 😉
Falls Sie bei 1700 m.ü.M gestutzt haben, dann gratuliere ich Ihnen ganz herzlich – diese 1700 m.ü.M. sind der Grund warum Sie den von mir geschriebenen Text hier lesen. Denn bereits auf dem Hörnli lernten wir zum ersten Mal etwas Wissenswertes und zwar mussten wir alle schätzen, wie hoch eben dieser Berg in etwa ist. Fast alle Turnerinnen waren in der Nähe – 1030 m.ü.M. – bis auf eine, die vertrug die Höhe wohl nicht allzu gut, daher war auch ihre Schätzfähigkeit ein bisschen eingeschränkt.
Nach dem Mittagessen ging es in einem rasanten Tempo auf Trottinetts wieder den Berg hinunter. „Learning by doing“ war hier angesagt und nach ein paar kritischen Kurven und Angstperlen merkten wir schnell, dass es sich auf Kies nicht so gut bremsen lässt wie auf Teer.
Wie schon den Aufstieg meisterten wir den «Abstieg» ebenfalls in einem rasant sportlichen Tempo, was uns unverhofft noch genügen Zeit gab, einen Zwischenstopp in Rapperswil einzulegen, um ein feines Glace zu geniessen. Danach ging es weiter zu unserem Übernachtungsort in Pfäffikon SZ auf den Lützelhof. Neben der wunderbaren Aussicht auf den See und einem super schönen Nachtlager aus Stroh, gab es auch einen Streichelzoo, welcher uns zuerst ein bisschen traurig stimmte, dann jedoch eine neue Sichtweise lehrte: 7 Babyhäsli, ein Mamihäsli, aber kein Papihäsli in Sicht… Das ist nicht traurig, das ist nur eine moderne Familie. Nachdem wir bei Giovanni feine Pizzas bestellt hatten, waren wir wieder gestärkt und bereit für ein lustiges Abendprogramm. Obwohl wir im „Stadt, Land, Fluss“ so gut wie keine Chancen gegen Sabina hatten, war es doch sehr lehrreich. Unteranderem lernten wir (oder halt vereinzelte Turnerinnen), dass der Sursee kein See ist, der Stettbach in Deutschland fliesst, Hokkaido eine Kürbissorte ist und Flu’s Freund Unihockey spielt (besonders für sie war das eine lange Zeit ein Rätsel…). Anschliessend brachte die jüngere Generation der älteren Generation das «Werwölflä» bei. Dabei wurde schnell festgestellt, dass man sich als Werwolf sehr schnell zu erkennen gibt, wenn man sich im Stroh fest bewegt und das man als Blinzelmaitli idealerweise versuchen sollte, nicht allzu offensichtlich zu blinzeln. Zudem sollte man unsere Beisitzerin beim Spielen gewinnen lassen, da das Spiel sonst sehr schnell als nicht lustig eingestuft wird. Nach einem wunderschönen Tag und einem sehr lustigen Abend schliefen wir dann tief und fest im Stroh ein. Am nächsten Morgen ging es auf die Juckerfarm an einen feinen Brunch. Wie gut der Brunch war, lässt sich ganz einfach in einem Satz zusammenfassen: Nach 4 Stunden essen waren wir alle gleich schwanger wie Sarah in der 23igsten Woche.
Satt aber glücklich trafen wir am Nachmittag wieder in Elgg ein, wo unsere Lernfahrt auch schon wieder vorbei war. Vielen Dank an die Organisatorinnen für die unvergessliche Turnfahrt!
Für den DTV Elgg S.R. (möchte lieber anonym bleiben aufgrund der schlechten Hörnli Schätzung 😉 )