Motto: Steinbock. Mehr wussten die Turner nicht, welche sich an die Turnfahrt anmeldeten. Doch dies genügte auch, denn es geht ja nicht um das wohin und was man dort macht, sondern um das Zusammensein, was uns in der nahen Vergangenheit ja mehrere Male verwehrt blieb.
So entschieden sich stolze 23 Turner für eine Teilnahme, was die beiden Organisatoren sehr freute. Dass der Turnverein einen guten Zusammenhalt hat, sah man auch daran, dass 6 Brüderpaare mit dabei waren. Wow! Einige Wochen vor dem Start zur Turnfahrt erfuhren die Teilnehmer, dass die Besammlung um 08.15 Uhr in Elgg am Bahnhof stattfinden werde, dies freute die meisten, da es normalerweise immer viel früher losging. So konnte der Einkauf der Fressalien und Getränke getrost auf den Samstagmorgen eingeplant werden.

Am 25. September fuhren dann 19 Turner mit dem Zug ins Bündnertal, wo in Malix auch noch der „ausgewanderte“ Turner zur Gruppe dazustiess. Nach der ersten kurzen 30-minütigen Wanderung in Richtung Churwalden wurde bereits der Mittagshalt bei der Ruine der Burg Strassberg gemacht. Aus den Rucksäcken wurden allerlei Fleisch-und Käsewaren herausgeholt und zu wunderbaren kalten Plättli formiert. Auch allerlei Getränke dazu fehlten natürlich nicht und so konnte man sich für die folgende Wanderung stärken. Diese führte uns vorbei an der Hauptstrasse über Eselsweiden und Forellenzuchten bis zur Talstation der längsten Rodelbahn der Welt. Da sich das Wetter von seiner schönsten Seite zeigte, erfrischte sich ein Turner kurzerhand im kalten Wasser eines Brunnens.

Rasante Talfahrt auf der weltweit längsten Rodelbahn
Dank eines grosszügigen Sponsors durften wir alle eine Abfahrt mit 31 Kurven auf einer Länge von 3100 Metern mit 40 Stundenkilometern geniessen. Hier kam auch unser „Nachzügler“ dazu, welcher am Samstagmorgen noch die Schulbank drücken musste. Nach einer kurzen Erfrischung im Restaurant wurde der steile Anstieg zur Unterkunft in Parpan in Angriff genommen. Schnellen Schrittes wurde jedoch auch dies gemeistert und so traf man überpünktlich in der Kiwi Lodge ein, wo man sich vor dem Nachtessen schnell duschen konnte, wenn man wollte. Mit vollem Magen wurde am Tisch gejasst, gehornochst und was weiss sonst noch alles gespielt. Im Keller standen Töggelikästen und Ping-Pong Tische bereit, welche bis in die frühen Morgenstunden ebenfalls genutzt wurden.

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Postauto und dem Zug bis nach Ilanz, wo uns ein Guide des Swiss River Adventures in Empfang nahm. Hier wurde nun allen klar, weshalb eine Badehose im Gepäck mitzunehmen war. So durften wir die Wanderkleider gegen Neoprenanzüge und Schwimmwesten eintauschen. Mit je einem Paddel bewaffnet und bevor wir uns jeweils zu neunt und einem Guide in die Schlauchboote auf dem Vorderrhein setzten, gab es eine kurze Instruktion wie man sich im Boot oder allenfalls im Wasser zu verhalten hat. Kaum auf dem Rhein unterwegs, begann es zu regnen, doch dies störte wohl keinen, da man ja sowieso auch von unten nass wurde. So ging es durch Stromschnellen und an Steinen vorbei die 21 Kilometer lange Strecke bis nach Reichenau hinab.


für einmal vielleicht mit einer Akroeinlage?

Unfreiwilliges Bad im 9 Grad kalten Wasser
Einige Turner machten dabei unfreiwillig Bekanntschaft mit dem 9 Grad kalten Wasser. Sie konnten sich aber sogleich wieder aufwärmen, indem sie beim Paddeln vollen Einsatz gaben. Trotz viel Action auf dem Fluss, konnte man zwischendurch immer wieder die wunderschöne Landschaft des Swiss Grand Canyon bestaunen. Nachdem der Regen nachgelassen hatte kamen wir nach gut 2 Stunden Riverrafting in Reichenau an. Dort mussten die Boote auswassert werden und sich die Turner aus den nassen Neoprenanzügen schälen und die trockenen Kleider wieder anziehen. Ein kleiner Apéro mit Kaffee und Guetzli stand ebenfalls bereit. Beim nahegelegenen Bahnhof verabschiedeten wir uns vom „Neubündner“ und machten uns auf den Rückweg nach Elgg. Unterwegs wurden nochmals die Rucksäcke ausgepackt und alles Ess- und Trinkbare wurde hervorgeholt, um brüderlich geteilt zu werden. Nicht schlecht staunten wir, als uns der Kondukteur die besten Grüsse vom Lokführer, einem Elgger, überbrachte. Im Zug wurde munter gegessen und getrunken, ehe man nicht allzu spät in Elgg am Bahnhof ankam und alle Turner gesund und müde nach Hause gingen. Ein herzlicher Dank gebührt meinem Mitorganisator Dominik und allen Teilnehmern für dieses wirklich grossartige Wochenende.
Text und Bild: Philipp Reber