Aktive Männerriege

Radturnfahrt der Männerriege – bei Sommerhitze durch die Zentralschweiz

Das grosse Teilnehmerfeld durchquerte während zweier Tage die Zentralschweiz. Eine abwechslungsreiche Route bei besten Wetterbedingungen versprach viel Spass und Schweisstropfen. Grund genug für ausreichend Pausen um den Durst zu löschen.

Bis zum Startpunkt der 1. Etappe
Traditionsgemäss waren Streckenführung und Zieldestination der 37. Radturnfahrt vom 8. bis 9. Juli ein gut gehütetes Geheimnis. Am Samstagmorgen kurz nach 6 Uhr trafen alle 20 Teilnehmer plus Chauffeur rechtzeitig ein und es blieb genügend Zeit für den Veloverlad auf den extra grossen Anhänger. Die einzelnen Vehikel unterscheiden sich in Alter und Ausstattung massiv. So gingen 12 Strom- und 8 normale Velos an den Start.
Interessanterweise ging es mit dem Zug in Richtung Westen und nicht wie ursprünglich angekündigt nach Osten. Spekulationen und Vermutungen zirkulierten. Die Destination Wädenswil war ein Anhaltspunkt aber nicht das Ziel. Erste kleine Hektik, als wir da unseren Anschlusszug verpassten, das Malheur wurde dank Taktfahrplan nicht zum Problem. Somit konnten wir uns in Biberbrugg um 9 Uhr mit Kaffee Plus (Gipfeli/Sandwich) stärken und die Fahrräder vom äusserst zuverlässigen Transportservice in Empfang nehmen.

Strecke Biberbrugg – Brunnen
Strecke Beckenried mit Übernachtung in Horw (Kastanienbaum) nach Melligen-Heitersberg

Endlich auf den Velos – die Bergetappe
Dank 100 Höhenmetern zum Einstieg in Richtung Einsiedeln stieg der Puls bei noch angenehmer Temperatur zum ersten Mal an. Eine weitere Stärkung vor dem Aufstieg zur Ibergeregg tat gut und verlieh allen die nötige Kraft, um die 450 Höhenmeter zu meistern. Interessant waren auch die individuellen Vorbereitungen von Rüebli bis Stange… Dass nur gerade zwei “Stromer” vor dem ersten voll mit Muskelkraft betriebenen Velo auf der Passhöhe 1’406 MüM ankamen, war sehr beeindruckend. Ob es wohl daran lag, dass der junge Mann Geburtstag hatte? Beim Aufstieg gab uns die Sonne einen Vorgeschmack, was in Bezug auf Temperatur noch folgen würde. Nach der Mittagsverpflegung ging es auf zum Teil steiler und ruppiger Strasse oder Singeltrail talwärts bis nach Brunnen. Nicht zu Unrecht ermahnte uns der Reiseleiter zu Vorsicht bei der Abfahrt. Durch die angepasste und seriöse Fahrweise erreichten alle den Hafen von Brunnen unbeschadet.

Abfahrt von der Ibergeregg geschafft (Dominik Raschle, Rolf Kehl, Dani Bangerter v.l.n.r)
Die “Stadt Luzern” in Brunnen
Erholung auf “der Stadt Luzern” (Dani Sager, Dominik Raschle, Peter Kunz, Peter Fricker, Albert Merz, Rolf Kehl ,Rolf Knecht v.l.n.r)

Auf dem Raddampfer “Stadt Luzern” gönnten wir uns etwas Erholung bevor wir nach knapp einer Stunde in Beckenried wieder ausstiegen. Klewenalp oder nicht war die Frage – denn es galt zu Fuss zur Talstation der Luftseilbahn zu wandern. Da war es nicht die Luftseilbahn, die uns weiterbefördern sollte, sondern wieder unsere Velos. Alle waren erleichtert, als es nicht bergaufwärts, sondern nach Hergiswil in die Gartenbeiz am See ging. Die wenigsten konnten der übergrossen “Glasi-Stange” widerstehen, was zu einem Gläsernotstand führte, und gönnten sich die verdiente Erfrischung. Nach weiteren rund 10 km endete die Tagesetappe in Kastanienbaum (Horw) wo als erstes die wohlverdiente Dusche Abkühlung verschaffte.

Die grossen Stangen in der Glasi Hergiswil (Röbi Fretz, Rolf Greuter, Willi Spörri v.l.n.r.)

Als Highlight des Abends darf das Warten auf das Essen bezeichnet werden. Während rund 1.5 Stunden geduldeten wir uns, bis wir endlich unseren Bärenhunger stillen durften. Dank der vom Geburtstagskind und jüngsten Teilnehmer gespendeten Runde Getränke, sowie den schönen “Tischlämpli” waren wir in bester Laune und der gesellige Abend nahm seinen Lauf.

Tag 2 – die Flachetappe
Der Sonntag war schon am Morgen bedeutend wärmer als tags zuvor. Um 9 Uhr starteten wir nach dem Gruppenfoto in Richtung Luzern.

Gruppenbild vor dem Pilatus

Eine Stadttour vom Feinsten war uns gegönnt. Mit wenig Verkehr an KKL und Kappelbrücke vorbei in Richtung Sins. Die «Speedgruppe» liess das Hauptfeld bei einem Aufstieg hinter sich. Prompt verlor dieses den Anschluss und verfuhr sich aufgrund menschlicher Bedürfnisse beim 300m Schiessstand. Der unglückliche Verursacher der Zusatzschleife erntete dafür den Pechvogelpreis. Bald war der Radtross wieder vereint und übte sich in Baumerkennung. Der bald in Pension gehende Profi, wurde beim Erkennen der Baumarten bis aufs Äusserste gefordert. Zur Belohnung gab es kurz später das Chlöpferbier gespendet vom Präsidenten der Männerriege. Flott ging es weiter zum Restaurant Zollbrücke bei Sins, das bald als Stammlokal der Radturnfahrt erkoren wird – schon zum dritten Mal verweilten wir da. Die kühle Erfrischung in der Reuss fand grossen Anklang.

Nach Zollbrück entlang der Reuss (Hans Schmucki, Rolf Greuter, Dani Sager v.r.n.l.)

Statt mit Gummiboten zu treiben, radelten wir weiter entlang der Reuss bis uns in Bremgarten die nächste ersehnte Erfrischung in der «Stiefelchnächt» Lounge erwartete. Noch gut 10 km bis nach Melligen-Heitersberg und nach dem letzten Aufstieg war es vollbracht. Schweiss überströmt, gesund, glücklich und zufrieden wurden die Velos ein letztes Mal auf den Anhänger verladen. Kurze Zeit später spendete uns der Kastanienbaum im Garten des Bahnhöflis in Elgg Schatten und die finale Runde wurde von einem begeisterten Neuling der Radturnfahrtgruppe gespendet.

Letzter Veloverlad in Mellingen-Heitersberg

Ganz herzlichen Dank den beiden versierten und umsichtigen Organisatoren sowie unserem professionellen Fahrer des «Besenwagens» samt Anhänger. Der Anlass ist Kult!

Ein paar Daten & Schnappschüsse zum Anlass

  • 140 Streckenkilometer auf unterschiedlichstem Untergrund
  • 1’141 Höhenmeter
  • Temperaturen bis 34 Grad
  • Flüssikeitskonsum und -art höchst unterschiedlich; die Anzahl Liter ist nicht statistisch erfasst

Text: Christian Stahel / Bilder: Männerriege Elgg