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Trainingsweekend TV & DTV in Amriswil

Nach einem erfolgreichen Trainingsweekend im vergangenen Jahr zieht es den DTV und TV auch in diesem Jahr wieder nach Amriswil. Alle 16 Turnerinnen und 33 Turner wissen bereits, was sie erwartet und stehen strahlend um 07:15 vor dem Turnhällchen im See, voller Vorfeude am Wochenende auf Top- Anlagen inklusive Dreifachturnhalle trainieren zu können. Die strahlenden Gesichter kompensierten bereits in den Morgenstunden die fehlenden Strahlen auf dem Wetterbericht. Die Angst des Oberturners, zu wenige Autos zu haben, wurde schnell von einem vollen Parkplatz verdrängt. Bereits beim Beladen war der Effort gross, wie sich später herausstellte.

Die Einreise ins tiefe Mostindien verlief ohne Zwischenfälle und die exotischen wie auch heimischen Früchte und Karotten der Gemüsegärtnerei Wettstein konnten in den Kanton Thurgau eingeführt werden. Entgegen den Erwartungen wurden wir bereits auf der Hinreise von Sonnenstrahlen überrascht.

In Amriswil wurde schnell klar, dass wir genügend Platz haben, um uns auszutoben. Bereits beim Aufwärmen in der Dreifachturnhalle wurde den Turnenden bewusst, dass hier weniger Runden als gewohnt reichen, um anständig warm zu werden. Im Anschluss ans Aufwärmen wurde von Severin Wülser auf diverse Punkte aufmerksam gemacht, welche zum Vermeiden von Unfällen beachtet werden müssen, wovon das Aufwärmen ein wesentlicher Bestandteil ist. Das Ziel ist klar in eine unfallfreie Saison zu starten und in kompletter Formation die verschiedensten Wettkämpfe bestreiten zu können.

Das unberechenbare Wetter in Amriswil zeigte jedoch spätestens beim Aufwärmen, dass diese Tätigkeit allein nicht reicht und zudem funktionale Kleider nötig sind, um die Muskeln warm halten zu können. Eingemummt in Regenjacke und Trainerhose wurde mit Kevin an der Kugelstosstechnik gefeilt, und die Weitspringer sprangen mit immer weiter werdenden Sprüngen in den Sand, in der Hoffnung, einen trockenen Fleck zu erwischen. Während dessen wurde in der Halle am Programm des Schulstufenbarrens gearbeitet.

Abbildung 1: Die Hoffnung man lande in trockenem Sande

In der 15-minütigen Pause wurde die verbrannte Energie durch Farmerriegel und Früchte wieder kompensiert, um ins Schaukelring- und FTA-Training zu starten. Auch wenn einem Elgger eine Dreifachturnhalle grenzenlos erscheinen mag, musste der Platz hart umkämpft werden, um parallel dazu auch ein Kraft- und Stabilitätstraining durchführen zu können.

Mit der Mittagspause ist man bereits am vielleicht spannendsten Punkt eines Trainings-Weekends angelangt. Nichts macht Turnerinnen und Turner neugieriger als zu sehen, was für einen Lunch andere mitgebracht haben. Vom traditionellen Teigaffensalat, über gebackene Kichererbsen bis hin zu Chips und Kuchen war alles vertreten. Die Länge der Mittagspause war ausreichend, da sie  allen ein Powernap auf den Turnmatten ermöglichte.

Abbildung 2: Kräftetanken mit neugierigen Blicken aufs Mittagessen der Andern

Während der Mittagspause konnten sich nicht nur die Turnerinnen und Turner, nein,  glücklicherweise auch das Wetter erholen. Bei Sonnenschein konnte draussen das Steinheben trainiert werden. Der grosse Effort beim Einladen des Materials am Morgen machte sich jedoch bemerkbar, denn wir hatten anstelle des 18 kg Steins das 20 kg schwere Exemplar dabei. Die 800 m Läuferinnen und Läufer berichteten auch von Hindernissen und führten ihre noch nicht zufriedenstellenden Zeiten auf den Gegenwind zurück. Wie man auf einer 400 m Rundbahn ausschliesslich Gegenwind haben kann, muss mir jedoch erst noch erklärt werden. In der Halle selbst wurde wieder am Schulstufenbarren trainiert, wobei hier  optimalen Bedingungen herrschten. Auch beim Schaukelingtraining konnten die Turnerinnen und Turner vollen Schwung aufbauen, ohne die Füsse an der Schiene für das Reck oder gar der Decke anzustossen.

Abbildung 3: Verschnaufpause vor dem Schulstufenbarrentraining
Abbildung 4: Steinheben bei Sonnenschein
Abbildung 5: Speertraining bei besten Bedingungen

Später am Nachmittag wurde eine ganze Fülle von Disziplinen trainiert. Während dem Speerwurf veranstaltete das Pflegeheim Amriswil ein Mario Kartrennen auf elektrischen Rollstühlen. Ein sagenhaftes Spektakel, welches die Aufmerksamkeit der Turnenden für kurze Zeit auf sich zog. Zudem wurde Steinstossen wie  auch FTA trainiert. Nebst den altbekannten Disziplinen steht in diesem Jahr zudem Hochsprung auf dem Plan. Bisher eine Disziplin, zu der sich nur der DTV von Elgg gewagt hat.

Nebst der Neugierde fürs Mittagessen anderer hat auch das geplante Surprise Programm für Spannung gesorgt. Zurück in der Halle wurden wir von sechs Mitgliedern der Rocksliders erwartet. Da die Halle kein Eisfeld hat, wurde schnell klar, dass es sich nicht um ein Curling Team, sondern um eine Tanzgruppe handelt. Neben der guten Vorbereitung auf den Wettkampf die beste Vorbereitung, um im Anschluss an die Wettkämpfe im Balzverhalten noch erfolgreicher zu werden.

Die Tanzgruppe führte uns in den Discoswing ein. Da mehr Männer als Frauen anwesend waren, mussten einige Männer in die Rolle der Frau rutschen, was zum Glück seit diesem Jahr im Breitensport akzeptiert ist, wie wir es an der Breitensportkonferenz erfahren haben. Der Grundschritt gelang den meisten, während manche mit den folgenden Rotationen gefordert und teils überfordert wurden. Bei  manchen kam sogar der berühmte Elgger Tanzbär zum Vorschein. Eine gelungene Überraschung der motivierten Mitglieder der Tanzgruppe, welche auch in hartnäckigen Fällen die nötige Geduld fürs Lehren der Schritte und der Abläufe an den Tag legten. Vielen Dank dafür. Man könnte fast sagen, wir tanzten bis in die Nacht, jedoch wurden wir vorher noch von den knurrenden Bäuchen übermannt. Um diesen gerecht zu werden, gab es Schnitzel und Pommes oder Ravioli zum Znacht.

Abbildung 6: DTV und TV gehen auf den Tanz
Abbildung 7: Vergnügte Gesichter, auch wenn teils am Limit
Abbildung 8: Die wohl grösste Paradedisziplin der Welt

Bekanntlich träumen viele Elggerinnen und Elgger schon länger von einer Dreifachturnhalle. Um nicht nur von einer, nein auch mal in einer zu träumen, nächtigten einige an keinem anderen Ort, als in der Dreifachturnhalle von Amriswil selbst.

Der Verlust der einen Stunde in der Nacht war bei einigen deutlich zu sehen. Nach einem ausgewogenen Frühstück mit Brot, Müsli, Früchten, Kaffee und Kaffee sahen alle wieder fit und munter aus, um in den nächsten Tag des Trainings-Weekends zu starten.

Das Speer- und Weitsprungtraining wurde in der Halle abgehalten, ob dies dem senkrechten fallenden Regen oder der Liebe zur Dreifachturnhalle zu verdanken ist, lassen wir offen. Die Kugelstösser hingegen hatten bereits am Vortag die Kugel bei der Kugelstossanlage deponiert, wodurch deren Schicksal besiegelt war. Anschliessend konnte ein letztes Mal an diesem Wochenende am Schaukelringprogramm gefeilt und FTA trainiert werden. Die Möglichkeit, auf drei Feldern Volleyball zu spielen, liessen wir uns nicht nehmen. In einem Turnier konnten wir den sportlichen Teil des Trainingswochenendes gemeinsam spielerisch abschliessen.

Abbildung 9: Ringprogramm mit beeindruckender Synchronität

Und da waren sie auch schon wieder, die knurrenden Bäuche. Diese Vorfreude auf die bereits bestellte Pizza machte diese Dürrephase nicht erträglicher. Gespannt ob der Name der ersehnten Pizza aufgerufen wird, wurden einige auf die Probe gestellt. Trotz des grossen Hungers, liess sich niemand beirren, auch wenn bereits das fünfte Mal eine andere Pizza aufgerufen wurde, welche keinen Abnehmer fand. Weg kam schlussendlich jedes Stück.

Besten Dank dem Oberturner Severin Wülser und der Oberturnerin Flurina Böhi als auch ans gesamte TK und die Rocksliders für dieses gelungene Trainingsweekend.

Text und Bild: Kaspar Oppliger