Aktive Männerriege

Radturnfahrt der Männerriege

Am Samstag 25. Juni ab 7:30 versammelten sich die Männer der mr Elgg im Obertor zur Radturnfahrt. Angesagt waren für das Wochenende zwei Mal ca. 80 km mit unbekanntem Ziel. Unter uns waren 7 e-Biker, 8 mit „Bio-Motoren“, alte Hasen, seltene Fahrer und ein Neuling. Wir erfuhren, dass es am Samstag eine „einfache“ Fahrt geben sollte, wir würden mehr abwärts als aufwärts fahren. Trotzdem wurden bereits Bedenken laut, ob man am Sonntag wohl noch werde sitzen können, oder ob man vielleicht nicht doch das e-Bike hätte nehmen sollen.

E-Biker und „Bio-Motoren“-Fahrer auf dem Gruppenbild vereint.

Punkt 8 fuhren wir los über Aadorf, Weiern, Matzingen, Lachen – am 1.-Klass-Schulhaus von einem Teilnehmer vorbei -, zur Schuelwis, dem Schulhaus vom nächsten und weiter nach Amlikon/Bissegg, der weiteren Heimat eines Dritten, immer mit Blick auf den Alpstein und die Churfirsten. In Tilsit, auch bekannt als Holzhof, machten wir den Znünihalt, wurden mit Käse, Fleisch, Brot und Most und viel Information bewirtet. Otto Wartmann produziert hier u.a. Tilsiter und Strom und führt das Chäslädeli in Elgg. Da aus 100 Litern Milch 10 Kg Käse entstehen, werden Sauen gehalten, die die Molke verwerten. Daneben fressen sie zum grössten Teil Abfallprodukte aus der heimischen Lebensmittelindustrie und nur sehr wenige Ergänzungsmittel.  Seit mehr als 20 Jahren wird eine Biogasanlage betrieben. Heute produziert der Hof den Käse CO2-neutral und man studiert dahin, nicht nur den Käse CO2-neutral zu produzieren, sondern CO2-neutralen Käse zu produzieren. Dazu müsste man aber die Abgase, d.h. die Methanproduktion der Kühe in den Griff bekommen. Durch natürliche Futterzusätze kann der Methanausstoss reduziert werden und durch eigene Zertifikate das restliche CO2 kompensiert werden, wenn man dann einmal weiss, wie viel das ist. Sogar über das ehemalige Tilsit in Ostpreussen, welches heute Sowetsk heisst und in Kaliningrad liegt erfuhren wir einiges, wenn auch wenig erfreuliches, weil die Stadt am Verfallen ist. (www.holzhof.ch)

Znünihalt am 1. Tag.

Weiter ging’s über Amlikon, Weinfelden nach Oberaach (Amriswil). Die Streckenführung war eher abenteuerlich. Von schmalen Waldwegen bis Hauptstrassen war alles dabei. Die Gespräche unterwegs verstummten zunehmend wegen steigender Wärme und grösserem Durst, oder weil wir uns auf den Weg konzentrieren mussten. Kaum am Schatten im Restaurant Vesuvio, wurden wieder rege Diskussionen geführt. Da ging’s vor allem um das aktuelle und frühere Schwingfeste, um alte Radturnfahrten und Erinnerungen, die wach wurden wegen den durchfahrenen Gegenden.

Vor dem Mittagessen hatten wir ca. 50 km in den Beinen, bis zum Ziel wären es noch 11 km gewesen, was aber ausser der Führung niemand wusste. Deren Aufgabe war, die versprochenen 80 km einzulösen. So ging’s dann kreuz und quer durch den Oberthurgau, vorbei an eindrücklichen Obstplantagen. Am See legten wir einen Badehalt ein und manch einer bekam den Eindruck, ein bisschen im Kreis zu fahren. Schliesslich landeten wir mit 85 km auf dem Zähler im Landgasthof Seelust in Wiedehorn. Duschen, Apéro, exquisites Essen  mit anfänglich schwer verständlicher Speisekarte und Schlummi rundeten den Abend ab.

Am Sonntag um halb acht gab’s Frühstück und um halb neun ging die Fahrt weiter. Das Hauseckenrennen, wie es bereits von einigen genannt wurde, führte uns u.a. über Roggwil und Muolen zum Schloss Hagenwil. Zwar war auf fast jeder Ortstafel die Gemeinde Egnach aufgeführt, doch auch hier wurden Erinnerungen wach u.a. an Militär oder SlowUp. Im Schloss gab’s Znünikafi und der eine und andere besah sich die anmächeligen Räumlichkeiten -einer von uns organisierte für sich gar eine Privatführung.

Das Wasserschloss Hagenwil.

Weiter ging’s am allseits bekannten (?) Hudelmoos vorbei Richtung Bischofszell, dann der Sitter nach Richtung Gertau, dem gemütlichen Restaurant mit eigener Sitterfähre. Ich freute mich bereits auf ein rechtes Stück Fleisch, aber noch vor der Gertau ging’s fast überhängend hinauf nach Wilen (Gottshaus). Sogar einzelne e-Bike-Fahrer entschieden sich, hier zu schieben. Auf der Weiterfahrt zeigte sich der Nachteil des sehr schönen Wetters. Das Navi war nur im Schatten zu lesen und der Schatten lag nicht immer direkt auf unserer Route. Nach einer gemütlichen Fahrt durch die Hügel und einer Stadtrundfahrt durch Gossau landeten wir im Rest. Freihof in Gossau. Dieses überraschte mit Ladestation, eigener Brauerei, schönem Restaurant, sehr gemütlichem Garten, viel Betrieb aber schnellem und gutem Service und nicht zuletzt mit gutem Essen.

Auf der Weiterfahrt wurde es wieder ruhig. Fast mäuschenstill radelten wir über Jonschwil nach Rickenbach. Hinten herum über den Ägelsee und Littenheid fanden fast alle den Hirschen in Wiezikon direkt und die restlichen 3 halt auf Umwegen. Von da weg war’s dann nur noch ein Katzensprung über Balterswil, am Schwingfest vorbei, wieder ins Obertor.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Beat Schwyter und Hans Schmucki für die Organisation und bei Nik Bolt für die Begleitung. Dass wir ihn wegen fehlenden Pannen nicht wirklich brauchten, bedauern wir keineswegs.

So ist nun die 36. Radturnfahrt der Männerriege Elgg auch wieder Geschichte und wenn Du, geneigter Leser auch mal mitkommen möchtest: www.turnen-elgg.ch/vereine-aktive/maennerriege/

Text Herbert Ruckstuhl