Samstagmorgen nach halb sieben standen 17 Teilnehmer am Bahnhof Elgg bereit für die jährliche Radturnfahrt der Männerriege Elgg. Alle waren zuversichtlich und guter Stimmung, denn die Wetterprognose zeigt für das Wochenende ein Fenster von schönem Wetter ohne Regen.
Wohin die Tour uns führen wird, war wie immer ein Geheimnis. Die Velos wurden im Anhänger unseres Besenwagens verladen und wir fuhren mit dem Zug Richtung Westen. Solothurn war der Zielbahnhof. Nach Kaffee und Gipfeli ging es los Richtung Osten, zunächst entlang der Veloroute 802, dann querfeldein.
Nach Steinhof (SO) war eine kleine Abfahrt angesagt. Schon wollten wir eine Art hohle Gasse runterfegen, als die Strasse beim Waldeingang gesperrt war. Ein Spähtrupp erkundete den Grund der Sperrung und ein zweiter suchte eine mögliche Alternative über Feldwege. Zum Glück war der eigentliche Weg mit Velo und etwas Fussmarsch zu bewältigen. Die Strasse war unterspült und der Asphaltbelag sah aus wie eingefrorene grosse Wellen in einer durch Sturm aufgewühlten See. Der herausgespülte Kies lag weiter unten auf der Strasse.
Danach hatten wir bis am Nachmittag freie Fahrt, als uns eine Sperrung wegen eines Schiessanlasses zu einer kleinen Umleitung zwang. Im Laufe des Nachmittags besichtigten wir das schöne Städtchen Willisau.

Es verblieb gerade noch genug Zeit, um im HUG Fabrik-Laden eine Packung Willisauer-Ringli zu kaufen. Wie schon den ganzen Tag war das Gelände recht coupiert und so ging es nochmals über einen Hügel zu unserem Tagesziel nach Sursee, ein weiteres wunderschönes Städtchen. Am Ende des Tages haben wir dann doch über 900 Höhenmeter und knapp 70 km hinter uns gebracht. Das Abendessen war vor dem Stadttor im «Wöude» Mann, wobei wir uns natürlich ganz gesittet benahmen.

Die Tour am Samstag war als «Kondition leicht» bezeichnet. Hingegen sollte am Sonntag eine Tour mit «Kondition mittel» folgen. Wir waren gespannt, wohin uns die Reise führt. In Urswil hat unser Besenwagen eine «Auswilderung» vorgenommen. Obwohl der Ort nahelegt, dass es sich um einen Bären handeln müsste, war es jedoch ein Teilnehmer, der sich zwischenzeitlich aus gesundheitlichen Gründen etwas schonen musste, und wir freuten uns, dass es ihm wieder möglich war mit uns die Tour fortzusetzen.

Das Mittagessen war wieder an einem historischen Ort, nämlich im ehemaligen Klostergarten in Kappel am Albis. Dort hatte es so viele Winkel und Gärten, dass wir beinahe einen Teilnehmer verloren hätten. Danach ging es am Türlersee und am Waffenplatz Zürich-Reppischtal vorbei nach Dietikon, wo dann wieder die Velos verladen wurden. Wir traten den Heimweg mit der Bahn an.
Zum Abschluss haben wir uns im Obertor getroffen, wo wir festhalten konnten, dass wir ein tolles Wochenende erlebt hatten ohne ernsthafte Zwischenfälle. Und somit konnte der Pechvogelpreis auch niemandem übergeben werden. Zum Schluss möchten wir uns nochmals bei Dani Sager für die tolle Organisation und Chläus Bolt für die umsichtige Begleitung der Radturnfahrt mit dem Besenwagen bedanken.
Text: Andreas Ruckstuhl
Fotos: Bruno Linder