Aktive Männerriege

Männerriege inside: Peter Bretscher im Verhör

Jede Woche wird ein Vorstandsmitglied oder ein Turnleiter durch den Präsidenten interviewt. Heute: Turnleiter Peter Bretscher.

Wie alt bist du und wie sehen die Familienverhältnisse aus?
Nächsten Monat werde ich in den 60iger Club aufgenommen. Familiär fand alles in 2-Jahres- Schritten statt: 1982 meine Frau Moni an einem Turn-Wettkampf kennengelernt, 1984 folgte die Verlobung auf Mallorca, 1986 Heirat und Ausklang auf Schloss Sonnenberg, 1988 wurde Tochter Cornelia geboren,1990 kam unser Sohn Adrian zur Welt. Unsere beiden Enkel, die 2018 und 2020 das Licht der Welt erblickten, haben nun unsere Familie vergrössert und machen uns viel Freude.

Was machst du beruflich (früher und heute)?
Nach der Sekundarschule machte ich (‘bewusst“) eine Lehre als Elektromonteur. Nun bin ich bald 36 Jahre als SBB-Lokomotivführer im Depot Winterthur tätig.

Wie viele Kilometer bist du als Lokführer bis heute gefahren?
Ohhhhh……, ich habe nicht Buch geführt, aber es sind sicher einige 100’000 Kilometer.

Welche ist deine Lieblingstrecke und weshalb?
Ich bevorzuge zwei Strecken: Zürich – Chur und Winterthur – Schaffhausen. Von der Grossstadt in die Berge fahren, bei jedem Wind und Wetter ist immer toll und landschaftlich sehr abwechslungsreich. Auch die Weinlandstrecke über Andelfingen und den Rheinfall bietet schöne eindrückliche Momente.

Welches war dein schönstes Erlebnis als Lokführer?
Da gibt es einige…, aber dass ich die Elgger Turner und andere Ostschweizer-Turnvereine mit einer 300m S-Bahn-Komposition vom Eidg. Turnfest in Liestal d.h. ab Bahnhof Kaiseraugst nach Elgg bei grösster Hitze heimpilotieren durfte, war für mich ein tolles Erlebnis!

Du bist in Winterthur aufgewachsen – ein sogenannter Wülflinger-Bueb. Wann und weshalb bist du nach Elgg gezogen?
1987 sind wir von Wülflingen nach Elgg gezogen. Ein Grund dafür war die erste Kindergartenstelle am Rebweg von Moni. Nun wurde mein Arbeitsweg ins Depot Winterthur etwas länger, was ich aber bis heute nicht bereue, denn es brachte uns grosse Lebensqualität.

Was gefällt dir besonders am Landstädtchen Elgg?
Die ideale Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie das ländliche Umfeld und die überschaubare Grösse, mit vielen netten Einwohnern und guten Einkaufsmöglichkeiten.

Wann hast du mit dem Turnen angefangen?
Ich habe im Alter von 6 Jahren mit Turnen angefangen. Mein erster Jugitag war übrigens in Elgg.

Du warst in jungen Jahren ein begnadeter Kunstturner. Auf welche Leistung bist du besonders stolz?
Ich war nicht so ein Turntalent wie mein Bruder Robert. 1973 wurde ich aber Schweizermeister in der Jugendklasse 1 und der Turn-Nationaltrainer Jack Günthard krönte mich mit der Goldmedaille.

An welche lustige oder eindrücklichste Episode während deiner Zeit im Turnverein Elgg kannst du dich noch erinnern?
Unvergessen bleibt der singende und rasselnde ‚Küchenauftritt‘ auf dem Seelisberg während der Turnfahrt, die im Anschluss an das Eidg. Turnfest in Luzern stattgefunden hat. An jenem Abend war auch Pfarrer Sieber im Restaurant anwesend und hatte seine Freude an unserem Auftritt. Aber auch die Speer-Turnfahrt bleibt für mich unvergessen, dies weil ich beim steilen Abstieg mal ‚Austreten‘ musste. Eine regelkonforme Entsorgung der ‚Notdurft‘ war damals nicht möglich, sorry Jungs. Und auch die vielen schönen Turnunterhaltungen bleiben unvergessen!

Seit wann bist du in der Männerriege?
Am RTF in ELGG im 2004 startete ich zusammen mit meinem Sohn Adrian das letzte Mal an den Schaukelringen. Nach den Sommerferien 2004 wechselte ich mit Freude zur MR und wurde herzlich empfangen.

Seit dem 16. März 2020 befindet sich ganz Europa infolge der Corona-Pandemie in einem Ausnahmezustand. Das Turnen musste eingestellt werden und unsere Bewegungsfreiheit ist immer noch massiv eingeschränkt. Wie gehst du mit dieser Situation um?
Ich arbeite seit Beginn der Pandemie im März 2020 weiterhin zu 100% als Lokführer und da gibt es kein Homeoffice. Das öffentliche Leben wurde runtergefahren. Von einem Tag auf den anderen waren die Bahnhöfe und der Flughafen Zürich ausgestorben und die Züge waren leer. All dies musste ich zuerst mal verarbeiten. Auch die Einschränkungen in unserer Turnhalle haben mich zum Nachdenken bewogen! Irgendwie musste ich zuerst mal die Flut der ewigen neuen Verordnungen des BAG, die täglichen neuen Meldungen der Pandemie in den Medien reduzieren/verarbeiten!

Wann denkst du können wir wieder in die Turnhalle?
Ich hoffe so bald wie möglich und hoffentlich ohne Masken!

Im November findet wieder eine Turnerunterhaltung statt – so hoffen wir jedenfalls. Hast du schon Pläne für die Vorführung der Männerriege?
Ideen kommen und gehen….. irgendwo hört man eine coole Melodie und speichert sie dann im Hinterkopf. Ehrlich gesagt ist bei mir noch nichts im Köcher für die Turnerunterhaltung 2021.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich geniesse mit Moni und unseren zwei Enkeln die schöne Natur. Oft sind wir entweder mit dem Fahrrad oder im Winter auf den Skiern unterwegs. Ich bekoche auch sehr gern meine Familie oder röste meine berühmten Mandeln.

Wie findest du die neue Homepage der Elgger Turnerfamilie?
Die Aufmachung gefällt mir, allerdings sind mir die analogen Beiträge auch noch wichtig. Der Computer ist nicht mein bester Freund.

Hast du zur neuen Homepage noch Inputs anzubringen?
Nein

Wo gehst du gerne in die Ferien?
Da wir mallorquinische Freunde haben, warten wir auf die nächste Möglichkeit, nach Mallorca zu reisen. Ansonsten sind wir oft in Davos oder im Wallis anzutreffen.

Was macht dich glücklich?
Gesund zu bleiben und Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen. Und meinen Job noch reduziert bis zur Pension ausführen zu können.

Was möchtest du den Lesern noch gerne mitteilen?
Bleibt gesund und positiv eingestellt.

Ich danke dir für das Interview.

Text & Bilder: Erwin Lutz