Teil 6: Jede Woche wird ein Vorstandsmitglied oder ein Turnleiter durch den MRE-Präsidenten interviewt. Heute mit Tom Meier (Newcomer im Leiterteam).


Wie alt bist du und wie sehen die Familienverhältnisse aus?
36 Jahre alt, glücklich verheiratet und einer meistens glücklichen, kleinen Tochter.
Was machst du beruflich?
Ich arbeite für die Schweizer Armee. Primär geht es um Menschen und deren individuelle Entwicklung in Führungs- und Ausbildungsfragen. Im Moment stehe ich gerade in einem spannenden Projekt, wo sich die Armee mit seiner Kultur beschäftigt. Wenn neben Job und Familie noch Zeit vorhanden ist, widme ich mich Projekten, welche sich mit Struktur-, Prozess- und Führungsfragen auseinandersetzt. Ach ja… meine Arbeit für turnen-elgg.ch könnte man auch schon als Berufung ansehen. J
Wo, bzw. an welchem Ort im Elgger Flecken oder Umgebung gefällt es dir am besten?
Elgg an sich. Ich geniesse es sehr, einen Teil dieses schönen Fleckens sein zu dürfen. Besonders die Innovation und das Engagement unserer Elgger Vereine mit dem Äschli, dem Grümpelturnier usw. erwecken unter normalen Umständen das Dorf zum Leben. Auch das professionelle Elgger Gewerbe mit seinem breiten Angebot schätze ich sehr.
Wann hast du mit dem Turnen angefangen?
Das müsste etwa im 8. Lebensjahr gewesen sein, als ich nach Elgg gezogen bin. Meine Schulfreunde besuchten die Jugendriege und es war für mich logisch, diese auch zu besuchen.
Auf welche turnerische oder leichtathletische Leistung bist du besonders stolz?
Auf unsere Teamleistung am Eidgenössischen Turnfest in Biel 2013. Jeder Turner wuchs mit seiner Leistung über sich hinaus und hatte zu einem super Resultat beigetragen. Neben der sportlichen Leistung war die Energie, ein Teil eines so wunderbaren Kollektivs sein zu dürfen und dies so intensiv zu spüren, wie ich es selten in einer Gruppe erlebt habe. Für die, die am Abend am Strand dabei waren, wissen wovon ich spreche.
Welche ist deine Bestweite im Steinstossen?
10 Meter, irgendwas. Wie beim Speerwerfen hatte ich aber auch in dieser Disziplin meine persönlichen Ziele knapp nicht erreicht.
Du warst Oberturner, hast den TV Elgg präsidiert und warst auch im Zentralvorstand des ZTV. Was reizt dich, immer wieder ein ‚Ämtli‘ zu übernehmen?
Primär die geteilte Begeisterung für eine Sache. Es ist bewundernswert was die Menschen neben Familie und Beruf investieren, für eine Sache, die sie lieben. Und dies nicht nur im Turnen. Ohne dieses freiwillige Engagement wäre die Schweiz nicht da, wo sie heute steht. Es ist wichtig, dass wir besonders jungen, motivierten Menschen die Möglichkeit geben, in der Zusammenarbeit mit Menschen zu lernen, Fehler zu machen und nebenbei sein geliebtes Hobby ausführen zu dürfen. Etwas was in unserer hochhybriden und immer schneller werdenden Gesellschaft nicht einfacher wird.
Du bist immer in Bewegung und kreierst neue Ideen. Woher nimmst du diese Kraft?Das weiss ich selbst nicht immer so genau. Sicher in der Ruhe, die jedoch seit der Geburt meiner Tochter etwas zu kurz gekommen ist. Da musste ich zuerst lernen, dass ich mich ausserhalb meinen 4 Wänden nicht immer auspowern darf, sondern eine gewisse Reserve für meine Familie zurückstellen muss. Die wertvollsten Personen sind meine Ehefrau Dunja, meine 7-monatige Tochter Jamie Sophie und die mir nahestehenden Menschen, die mir immer wieder Kraft und Energie geben, dass ich meine Ideen umsetzen kann/darf.
Du und Evelyne Reusser haben die neue Homepage www.turnen-elgg.ch initiiert und ins ‚Leben gerufen‘. Was waren die grössten Hürden beim Erarbeiten der neuen Homepage?
Eigentlich nur, dass wir beide etwas auf die Beine stellen wollten, was im Sinne der Sache steht und dabei die unzählig- investierten Arbeitsstunden unserer Vorgänger gewürdigt werden. Evelyne ist immer noch im Team und hat einen riesen Anteil am heutigen Resultat. Es macht unheimlich viel Spass mit Menschen wie Evelyne zu arbeiten. Mittlerweile konnten wir weitere coole Menschen für turnen-elgg.ch dazu gewinnen, die den Spirit mitnehmen und ich hoffe, dass dies auch im Resultat zu sehen ist.
Eine Homepage lebt von aktuellen Ereignissen. Was würdest du gerne von den Lesern wünschen?
Sich aktiv am Dorfleben beteiligen, sofern sie es nicht schon machen. Sich für die Gesellschaft interessieren und ihren Teil für ein friedliches Zusammenleben beisteuern.
Du bist seit einem Jahr in der Männerriege und zugleich der jüngste. Was hat dich dazu bewogen, der Männerriege Elgg beizutreten?
Nicht ganz der jüngste… J. Ehrlich gesagt hatte der Wechsel für mich einen reinen praktischen Nutzen. Als Mitglied des Turnvereins bist du neben zwei obligatorischen Trainings und den Wettkämpfen noch an zusätzliche Termine gebunden. In der MR kann man es ein bisschen ruhiger angehen lassen und auch privat die Prioritäten etwas anders legen. Wichtig neben der Bewegung ist es für mich, dass ich meine Freunde sicher 1x in der Woche treffe und mit ihnen Zeit verbringen darf.
Wie gefällt dir das Turnen in der Männerriege?
Das vielseitige Bewegungsangebot unserer Leiter und natürlich der Austausch nach dem Turnen mit den Turnkameraden macht mir persönlich enorm viel Freude und bietet mir einen sehr guten Ausgleich.
Du hast dich als neuer Turnleiter zur Verfügung gestellt und wirst Lektionen bei den jüngeren Männerturnern geben. Was dürfen wir von dir erwarten?
Diejenigen, die mich schon als Leiter und Trainer kennen, wissen, dass ich viel fordere. Keine Angst, ich habe inzwischen gelernt, auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen. Persönlich habe ich aber immer noch Freude an der Leistung. Schlussendlich sollten aber die Freude an der Bewegung und die Kameradschaft im Zentrum stehen. Und wenn wir uns nach dem Training noch in die Augen schauen können, bin ich zufrieden. J
Die Corona-Pandemie hat viele Personen zu Stubenhocker gemacht. Wie hast du dich während dieser Zeit fit gehalten?
Sport ist für mich Ausgleich und Basis meiner geistigen Kapazität. Ich brauche viel Abwechslung. Mein Basistraining setzt sich normalerweise in mehreren Kraft- und Konditionstrainings pro Woche zusammen. Aber halt! Sport ist nicht für jeden gleich bedeutend. So kann ein Spaziergang, Bewegung mit Enkelkindern usw. ebenso seine Wirkung haben, wie ein 10 km Lauf. Wichtig ist, dass man seine Beweglichkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht verliert. Für die Menschen welche Mühe haben sich aufzuraffen empfehle ich etwas Neues auszuprobieren, sich seine Aktivitäten in der Agenda einzutragen und oder sich ein Ziel zu setzen. Schlussendlich soll es Spass machen oder zumindest ein gutes Gefühl geben.
Wo verbringst du deine Freizeit?
Am liebsten überall da, wo etwas bewegt wird und Menschen im Spiel sind.
Welches Buch liest du im Moment?
Beruflich bedingt: Business Cultur Design von Dr. Simon Sagmeister. Ich bin keine Leseratte und beschränke meine Literatur auf der Fachebene.
Welche Persönlichkeit würdest du gerne mal treffen wollen?
Natürlich inspirieren mich «grosse Persönlichkeiten», die «grosses» erreicht haben. Dies auf eine Person zu beschränken würde nicht gehen. Mich überraschen aber immer wieder Persönlichkeiten im täglichen Leben. Menschen, die bewusst leben und zugleich lieben was sie machen. Menschen, die begeistern und solche die begeisterungsfähig sind.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Gesundheit und möglichst viel Zeit.
Was macht dich glücklich?
Den Moment geniessen zu können. Und wenn ich diese Momente mit Menschen teilen kann, ist es das Grösste für mich.
Was möchtest du den Lesern noch gerne mitteilen?
Macht das Beste draus und verliert dabei euer Lachen nicht.
Ich danke dir für das Interview.
Text und Bild: Erwin Lutz