Aktive Frauenturnverein

Gipfelstürmerinnen und Geniesserinnen auf FTV-Turnfahrt

Mit persönlich geprägtem Glas im Gepäck und Wanderschuhen an den Füssen haben sich die Frauen des FTV Elgg am zweiten Septemberwochenende auf ihre zweitägige Turnfahrt begeben. Die Stimmung auf der langen Reise nach Lenzerheide war bereits früh am Morgen so ausgelassen, dass sich eine Turnerin zur Feststellung gelangte, dass zugfahren ohne Turnvereine doch schon eine vergleichsweise sehr stille Sache sei.

22 Turnerinnen waren am 9. und 10. September in Graubünden unterwegs.
(Bild: Marion Isliker)

Wer aber denkt, der Frauenturnverein hätte sich auf der Turnfahrt vor allem von einen Bergrestaurant zum anderen gehangelt, der hat nur zum Teil recht. Denn 12 von 22 Turnerinnen – die «Gipfelstürmerinnen» – nahmen am ersten Tag eine fast zehn Kilometer lange Bergwanderung mit 600 Höhenmetern Aufstieg und 1250 Höhenmetern Abstieg unter die Füsse. Etwas gemässigter ging es die Genuss-Gruppe an, der auch die Schreibende angehörte. Die Geniesserinnen nahmen sich nur sieben Kilometer und deutlich weniger Höhenmeter vor. Dafür besuchten sie unterwegs drei Restaurants, sahen Murmeltiere und probierten das «Werwölfe»-Spiel aus, das bei den jüngeren Turnerinnen und Turnern der Elgger Turnfamilie gerade im Trend zu sein scheint.

Mehr Aussicht für mehr Anstrengung
Die Gipfelstürmerinnen wanderten vom Piz Scalottas via Piz Danis aufs Stätzerhorn. Für ihre Gratwanderung mit zwei steilen Aufstiegen wurden sie mit wunderbaren Ausblicken in Richtung Domleschg und Piz Beverin belohnt – sowie mit Aussicht auf Rothorn, Weisshorn, Lenzerheide und Heidsee, was aber auch die Geniesserinnen geniessen konnten.

Die “Gipfelstürmerinnen” im Aufstieg zum Piz Danis
(Film: Regula Scherotzki)
Ziel erreicht: Herrliche Aussicht auf dem Stätzerhorn auf 2575 MüM
(Bild: Marion Isliker)

Getroffen haben sich die beiden Gruppen im Restaurant Stätz-Damiez (da gibt’s übrigens eine ganz tolle alkoholfreie Melonenschorle, die von den Geniesserinnen ausgiebig genossen wurde). Übernachtet hat der Frauenturnverein dann in Sartons einige hundert Meter weiter. Massenschlag, Leiterzimmer und Etagenduschen liessen ein wohlig-gemütliches Lager-Gefühl aufkommen und das leckere 4-Gang Menü im Restaurant sorgte für gute Laune. Spiele, Wein und Gespräche rundeten den Abend ab.

Die Geniesserinnen unterwegs von Tgiantieni zur Alp Stätz
(Bild: Lena Leuenberger)
Die Geniesserinnen warten im Restaurant Stätz-Damiez auf die Gipfelstürmerinnen.
(Bild: Mägi Fröhlich)

5-Sterne-Brunch im Bergrestaurant
Der wirkliche kulinarische Höhepunkt erfolgte dann am Sonntagmorgen, als das Bergrestaurant ein Brunch-Buffet mit 20 Sorten Käse, Fleisch, Lachs, Zopf, Gipfeli, Rösti, Eiern, Birchermüsli und vielem mehr aufstellte. Spätestens da war wohl der ganze Frauenturnverein im Genussprogramm angekommen.

Auf die Übernachtung im Massenschlag folgte der 5-Sterne-Brunch.
(Bild: Sonja Bisang)

Satt und zufrieden wanderte die ganze Gruppe am Sonntagvormittag in Richtung Churwalden. Unterwegs waren die vielen Mountainbiker eine Herausforderung, denn auf vielen Stecken war «Trail-Toleranz» angesagt, das heisst: Bikerinnen und Wanderer teilen sich den Weg. Sonja Bisang stellte sich als Schlusslicht der FTV-Gruppe zur Verfügung und rief jeweils «Velo!» nach vorne, damit die Gruppe wusste, wann sie an den Wegrand springen musste.

Abschluss mit Rodelspass
In Chruwalden teilte sich die FTV-Gruppe nochmals auf, diesmal nicht in «Gipfelstürmerinnen» und «Geniesserinnen», sondern in «Rodlerinnen» und «Restaurantbesucherinnen». Erstere setzten sich auf die Sesselbahn zum Pradaschier, um dann mit der längsten Rodelbahn der Schweiz (3 Kilometer, 480 Höhenmeter, 31 Kurven) ins Tal zu sausen.

Gute Laune im Ziel der längsten Rodelbahn der Schweiz.
(Bild: Marion Isliker)

Mittagessen gabs trotz nahem Restaurant  bei den meisten aus dem Rucksack. Wer clever war, organisierte sich im Restaurant ein Glacé, passend zum heissen Spätsommerwetter.

Gestärkt ging’s die letzten Kilometer nach Malix zum Zvieri-Halt unter dem Motto: «Esst noch alles auf, was ihr im Rucksack habt», zum traditionellen Schnaps-Shot (den eigentlich niemand lecker findet, der aber einfach dazu gehört) und zum Postauto. Die Teilnehmerinnen danken Kathrin Bosshard, Sabina Raschle und Sonja Bisang herzlich fürs Organisieren und Rekognoszieren. Es waren zwei ganz tolle Tage, bei denen für jede etwas dabei war, ob Bergsport, Rodelspass oder genug Zeit, um die Berge und die Geselligkeit zu geniessen.

Auf dem Weg zur Burgruine Strassberg in Malix.
(Bild: Marion Isliker)

Text: Lena Leuenberger