Vorweg: alle Beweisfotos findest du in unserer Galerie.
„Velo?!? Düütschland?“
Manch ein Turner hinterfragte seine Anmeldung bereits zu dem Zeitpunkt, als er Frühmorgens auf seinen Drahtesel stieg und zum vereinbarten Treffpunkt fahren musste. Die Organisatoren Mätte und Stef erwarteten uns bereits am Schulweg 1, wo wir unsere Velos verladen konnten. Anschliessend genossen wir eine kurze Bahnfahrt in den Raum Schaffhausen, wo Stef den Lead für die erste Wanderung übernommen hatte. Ich und die ganze Turnerschar waren gespannt, nervös und die einen vielleicht auch ein bisschen verängstigt. Noch einige hatten die Strapazen des Vorjahres, so schien es, noch immer nicht verarbeitet. Auch Stef wusste, dass der kleinste Fehler dazu führen konnte, dass er von dem einen oder anderen Turner auf Lebzeiten beschützt werden müsste. Er leitete die Sache jedoch souverän. Die etwa 4 Stunden Wanderung (mit Pausen) von Beggingen, über Hagenturm nach Bargen war ein Genuss. Manch einer war von der schönen Landschaft positiv überrascht. In Bargen angekommen, warteten bereits unsere fahrbaren Untersätze auf uns. Nach einem kühlen Getränk machten wir uns auf die nächste Etappe Richtung Eigeltingen in Deutschland. Mätte übernahm hierbei die Verantwortung. Mätte ist bekannt als guter Organisator, jedoch als Navigator, sagen wir es einmal so, eher wenig gut. Als er nach 200 Meter mit dem Velo bereits auf die Autostrasse einbiegen wollte dachte ich, dass er wohl an diesem Tag, einen besonders schlechten erwischt haben musste. Einige Passanten machten sich lautstark bemerkbar, so dass wir noch rechtzeitig umkehren konnten. Schade eigentlich. Mich persönlich hätten die Radiomeldungen wunder genommen. „Radgruppe, scheinbar TV Elgg (weil angeschrieben) verirrte sich auf Autostrasse.“ oder „Mehrer Geisterfahrer machen mit dem Rad die Autostrasse unsicher.“ Oder so…
Anschliessend machten wir uns auf den richtigen Weg. Nach einer ersten Steigung hinterfragte, die Einen eher Laut und den Anderen war es ins Gesicht geschrieben, die Anmeldung zu dieser Turnfahrt. Anschliessend ging es mit ein bis zwei unplanmässigen Boxenstopps und ein bis zwei Abkürzungen auf eher gemütlichem Wege Richtung Ziel. Nach ca 8 Stunden zu Fuss und auf dem Rad sind wir noch rechtzeitig an unserer Übernachtungsstätte, die Lochmühle in Eigeltingen angekommen. Die Lochmühle bietet neben diversen Übernachtungsmöglichkeiten auch ein vielfältiges Angebot an Erlebnisgastronomie. Nach einem guten Nachtessen gingen wir anschliessend unseren Gewohnheiten nach, in dem jassten oder noch etwas trinkten. Mit dem eher strengen Tag in den Beinen und dem Wissen, dass am nächsten Tag nochmals 30 Kilometer auf dem Rad zu absolvieren werden musste, versuchten einige Turner verhältnismässig eher früh ins Bett zu gehen. Schade für uns, dass im gleichen Holzgebäude, gerade unter uns eine Hochzeit gefeiert wurde. Mit schlafen war also weniger und spätestens jetzt glich die Turnfahrt eher einer Durchhalteübung. 🙂 …mann hätte es nach gewissen Aussagen zumindest meinen können…
Eben nicht gut ausgeruht, machten wir uns nach einem reichhaltigen Morgenessen auf den Weg Richtung Kreuzlingen. Fast vergessen! Kusi gewann die Bauernhofolympiade, welche wir nach dem Morgenessen absolviert hatten. Herzliche Gratulation zum Sieg. Eben nach der Olympiade machten wir uns auf den Weg und das dritte Mal hinterfrage sich nach der ersten Sitzprobe auf dem harten Fahrradsattel, die Einen eher Laut und den Anderen war es ins Gesicht geschrieben, die Anmeldung zur Turnfahrt. Nach einer gemütlichen Mittagspause am Bodensee und einer kurzen, letzten Etappe, waren wir alle froh unsere Velos in Kreuzlingen wieder verladen zu können. Gegen 17:30 Uhr waren wir alle geschafft, aber mit vielen Eindrücken im Rucksack wieder in Elgg angekommen. Ich danke Mätte und Stef für die Organisation einer strengen, schönen, abwechslungsreichen und sicher auch unvergesslichen Turnfahrt.