Aus dem Tagebuch eines Turners, der am Sonntag, 8. Juni 08 mittendrin statt nur dabei war…
Liebes Tagebuch, heute war ich an dem ersten und für mich einzigen Turnfest in diesem Jahr. Um sechs Uhr am Morgen weckte mich mein kleiner Sohnemann und verlangte nach dem Schoppen. Ich stand dann gleich auf und machte auch für mich das Morgenessen. Nach einer kleinen Runde mit meinem vierbeinigen Freund machte ich mich auf den Weg zum Lindenplatz. Um Punkt 7.00 Uhr war Treffpunkt, immerhin waren schon acht Turner anwesend. Die Stimmung war nicht sehr gut, war doch das Hauptthema die Niederlage der Schweizer Fussballnati gegen Tschechien. Gut, vielleicht lag es auch daran, dass es noch sehr früh war und auch der Wetterbericht Regen voraussagte. Als dann der Traktor eintraf, kam ein weiterer Tiefschlag, keine Gipfeli und Kaffee. Mir spielte das nicht so eine Rolle, hatte ich doch bereits gegessen, doch einigen gefiel das gar nicht. An der Kollbrunnerstrasse wurde dann überraschend ein Stopp gemacht, und Kaffee auf den Traktor geladen. Die Fahrt nach Weisslingen (oder Dettenried?) war sehr holperig. Die grosse Kunst war es, den Kaffee nicht zu verschütten.
In Dettenried (oder Weisslingen?) angekommen fuhren wir durch das ganze Festareal zu unserem Parkplatz. Da wir halt den grössten Traktor und Anhänger haben, war das gar nicht so einfach. Nachdem wir uns im Basislager 3 eingerichtet hatten, ging es ans Einlaufen.
9:40 Uhr, der Höhepunkt gleich als Erstes, Schaukelring im Gerätezelt. Am Freitagabend haben wir es ja schon einmal an diesen Ringen geturnt und wussten von da her, wie sich die Ringe so anfühlen. Mir gefielen die harten und sehr kurzen Ringe, es machte mir Freude, daran zu turnen. Nach einem kurzen Einschwingen ging es Pünktlich los. Erfreulich viele Elgger Fans schauten uns zu, dass gefällt mir immer besonders und spornt mich an, die Übung möglichst perfekt zu turnen. Auch das lächeln während der Vorführung fällt mir dann immer viel leichter. Das von Richi gestaltete Programm gelang uns ausgesprochen gut, ein kleiner Übungsfehler (oder doch keiner?) aber ansonsten sehr synchron und schön geturnt. Es gefiel den Zuschauern wie auch den Kampfrichtern und wir wurden mit grossem Applaus belohnt. Mit einer Note von 9.04 Punkten waren wir überglücklich.
Der nächste Termin war um 10:40 Uhr, Speerwerfen und Steinstossen. Auf einer super Wettkampfanlage gelang mir leider kein weiter Wurf mit dem Speer, meinen Kollegen lief es da schon besser, Oli warf den Speer am weitesten, auf 46 Meter und 88cm. Damit gab es für uns acht Speerwerfer eine Note von 7.46 Punkten. Von den Steinstössern bekam ich leider gar nichts mit, ausser das sie eine Note von 8.75 Punkten erreichten und da sie nur zu sechst starteten, ausser Konkurrenz gewertet wurden. Tja, das ist halt so, wenn man zwei Disziplinen gleichzeitig macht mit dem Verein.
Die beiden nächsten Disziplinen waren Kugelstossen und Weitsprung um 12:00 Uhr. Beim Kugelstossen machten 11 Turner mit. Wiederum von zahlreichen Fans angefeuert gelangen uns beachtliche Weiten mit der 5kg schweren Kugel. Den weitesten Stoss machte Pascal mit einer Weite von 13.18m, davon kann ich nur träumen, aber wer weiss, ein paar Liegestützen jeden Tag…….. Schlussendlich kriegten wir eine Note von 8.41 Punkten. Im Weitsprung machten acht Turner mit, so viele braucht es, damit man gewertet wird. Mit Sprüngen zwischen 4 und 6 Metern reichte es ihnen für eine Note von 7.22 Punkten (Schade das die Note nicht die Durchschnittsweite ist).
So, der turnerische Teil war vorbei und wir besammelten uns alle wieder beim Basislager 3 um unter der Leitung von Vinz ein Auslaufen zu machen, damit es keinen Muskelkater gibt, hat er uns versprochen. Also bei mir hat es gewirkt.
Danach noch einmal umziehen für ein Foto und dann gingen wir alle zusammen ins Festzelt zum Mittagessen. Nach dem Essen machte ich noch einen Jöggelimatch und danach ging ich nach draussen in den Biergarten. Denn von Regen war keine Rede mehr, die Sonne schien und ich bemerkte, dass ich weder Sonnenbrille, Sonnenhut noch Sonnencreme dabei hatte. Nach dem einen und anderen kühlen Getränk machte ich mich mit Vinz und Oli auf in den Wellnessbereich des Turnfestes.
Zwei grosse Mulden mit kaltem Wasser und zwei grosse Holzzuber mit warmem Wasser luden zum baden ein. Beheizt wurden diese mit Holz. Coole Idee. So verging die Zeit sehr schnell bis zur Rangverkündigung und so stand ich dann halt patschnass um 18:00 Uhr im Festzelt auf dem Bank und bejubelte unseren Fähnrich Jack mit den zwei Hornträgern (äh Chrätliträgern). Es herrschte eine super Stimmung im ganzen Zelt, und als auch noch der Turnverein Elgg ausgerufen wurde, nämlich der zweite Platz im Schaukelring, waren wir nicht mehr zu bremsen.
-Mir sind Vizemeischter! Schalalalala!!-
So gegen halb acht Uhr machten wir uns gut gelaunt auf den Rückweg nach Elgg. Somit war das Turnfest vorbei und ich ging nach Hause wo ich noch ein heisses Bad nahm und mich dann meinem Tagebuch widmete…